Stirbt Moso-Bambus nach der Ernte?
Bambus ist berühmt für sein schnelles und hohes Wachstum, seine aggressive Ausbreitung und seine enorme Nachhaltigkeit. Bambus ist die am schnellsten wachsende Pflanze der Welt. Ein typischer Bambus wächst an einem einzigen Tag bis zu 10 Zentimeter. Bestimmte Arten, wie der Moso-Bambus (auch bekannt als Riesenholzbambus), können im gleichen Zeitraum bis zu einem Meter wachsen, also etwa 1 Millimeter alle 2 Minuten. Sie können die Pflanze tatsächlich vor Ihren Augen wachsen sehen. Die meisten Bambusarten erreichen ihre Reife in nur 5 bis 8 Jahren. Einige der Eigenschaften des Bambus bleiben jedoch ein Rätsel. Wie lange lebt Bambus beispielsweise? Wächst Bambus nach, wenn er geschnitten wird? Oder stirbt er nach der Ernte ab?
Bambus ist ein mehrjähriges Gras, das heißt, es lebt Jahr für Jahr weiter und stirbt nicht am Ende des Jahres ab, wie dies bei einjährigen Gräsern wie Weizen und Mais der Fall ist. Die meisten Bambusarten leben einige Jahrzehnte, manche sogar ein Jahrhundert oder länger.
Bambus verfügt über superregenerationsfähige Kräfte.
Was bedeutet das?
Bei anderen Holzarten kann das Fällen das Ende bedeuten. Bei Bambus hingegen stimuliert das Fällen das Wachstum. Wie funktioniert das? Anstatt Energie darauf zu verwenden, seine verlorene Höhe wiederherzustellen, entfaltet ein abgeschnittener Bambusstamm einfach neue Blätter. Diese Blätter erzeugen und senden wiederum Energie an das Wurzelsystem, um das Wachstum neuer Triebe zu fördern. Je mehr geerntet wird, desto schneller wächst der Baum. Das macht Bambus zu einer unglaublichen erneuerbaren Ressource, die geerntet werden kann und auf natürliche Weise nachwächst, ohne dass eine manuelle Wiederaufforstung erforderlich ist. Das Entfernen der Bambusspitze führt nicht zum Nachwachsen der Stäbe, sondern dazu, dass aus dem Schnitt neue Blätter wachsen. Diese Blätter versorgen das unterirdische System der Pflanze mit Energie und ermöglichen ihr das Austreiben neuer Stäbe.
Stirbt Bambus nach der Ernte?
Die Antwort ist definitiv NEIN.
Normalerweise gibt es zwei Arten der Ernte, die Ernte von Bambusstämmen und Bambussprossen. Beide verändern die Altersstruktur des Bambusbestandes, allerdings in unterschiedlichem Muster. Die Ernte von Bambusstämmen reduziert die Anzahl der Bambuspflanzen in ihrer Altersklasse bei der Ernte. Dies erhöht den Anteil der Bambuspflanzen in der jungen Altersklasse.
Die Ernte von Bambussprossen ist ein natürlicher Ausdünnungsprozess, da ohne menschliches Eingreifen mehr als die Hälfte der Triebe verkümmern und auf natürliche Weise absterben, bevor sie zu Bambuspflanzen heranwachsen. Die Triebesernte ist daher eine Ausdünnungsmaßnahme, bei der diese schwachen Triebe vor ihrem Absterben entfernt werden.
Die Ernteaktivitäten wirken sich direkt auf die Dichte des Bambusbestands aus und verringern den Anteil junger Bambuspflanzen im Vergleich zu nicht ausgedünnten Bambusbeständen. Durch die Ernte eines Triebs wird von vornherein eine zukünftige Bambuspflanze eliminiert. Die Ernte von Trieben verringert jedoch nicht unbedingt die gesamte Bambusbiomasse in der Zukunft, da durch das Ausdünnen mehr Platz für das Wachstum anderer Bambuspflanzen im Boden geschaffen wird.
Die regelmäßige Bambusernte ist für das lokale Ökosystem äußerst wichtig. Durch das Fällen des sehr hohen Bambus kann das Sonnenlicht kleinere Pflanzen versorgen, die sonst verborgen bleiben würden.
Als erneuerbares Material bietet Bambus eine alternative Lösung zur Rettung unseres Planeten. Deshalb wird er immer beliebter und ersetzt im Bauwesen traditionelles Holz.